Um Strategien und Erläuterungen im Optionshandel verstehen zu können, musst Du ein paar Begriffe kennen. Zum Beispiel die Moneyness, welche die Lage der Option beschreibt. Im Rahmen der Moneyness können Optionen unter anderem "in the money" liegen.
Der Begriff "in the money", zu Deutsch "im Geld", beschreibt eine Option, welche einen sogenannten inneren Wert besitzt. Optionen mit einem inneren Wert sind in der Regel für den Käufer von Vorteil, daher werden sie oft ausgeübt.
Der Preis einer Option besteht aus zwei Bestandteilen: Dem extrinsischen (Zeitwert) und dem intrinsischen Wert.
Preis einer Option = Innerer Wert + Zeitwert
Der intrinsische Wert einer Option, auch als innerer Wert bezeichnet, gibt die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Underlyings und dem Basispreis der Option wieder. Du stellst also fest, ob die Option im Geld oder aus dem Geld liegt.
Der innere Wert einer Option bewegt sich zwischen Null und theoretisch "unendlich". Ein rechnersich negativer Wert wird trotzdem mit Null ausgewiesen.
Der innere Wert von Call und Put Optionen wird unterschiedlich ermittelt:
Ergibt die Berechnung einen Wert > Null, besitzt die Option einen inneren Wert und liegt im Geld.
Ergibt die Berechnung einen Wert < Null, besitzt die Option keinen inneren Wert und liegt aus dem Geld.
Der extrinsische Wert einer Option, auch als Zeitwert bezeichnet, stellt die Differenz zwischen dem Preis der Option und dem inneren Wert dar.
Zeitwert = Preis der Option - innere Wert
Optionen haben immer einen Zeitwert, welcher jedoch beständig kleiner wird, je näher die Option ihrem Verfallsdatum kommt. Am letzten Tag ihrer Laufzeit ist der Zeitwert dann Null und die Option hat lediglich noch ggf. einen inneren Wert. Sollte dieser ebenfalls Null sein, ist die Option wertlos.
Der Zeitwert von Optionen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Massgeblich sind jedoch die Länge der Restlaufzeit und die Höhe der impliziten Volatilität im Underlying. Hierbei gilt grundsätzlich:
Der Zeitwert einer Option nimmt regelmässig ab. Dies nennt man den Zeitwertverfall. Er wird Dir in der Kennzahl Theta angezeigt, welche den Wert bemisst, den die Option mit jedem Tag an Wert verliert, wenn alle anderen Rahmenbedingungen gleich bleiben.
Eine Call Option befindet sich "in the money", wenn der Kurs des Underlyings oberhalb des jeweiligen Strikepreis notiert. Je weiter der Kurs oberhalb des Strike notiert, desto tiefer liegt die Option im Geld.
Außerdem ist es wichtig zu verstehen, dass Du nicht automatisch einen Gewinn machst, wenn Deine Option "in the money" liegt. Hierzu ist Deine Positionierung (Long/Short) und der Abstand des aktuellen Kurses vom Strike entscheidend.
Das folgende Payoff Diagramm zeigt Dir die Wertentwicklung eines Long Call im Verhältnis zur Entwicklung des Kursverlaufs des Underlyings. Der Long Call ist "in the money", wenn der Kurs des Underlyings über den Strikepreis steigt.
Angenommen, Du hast einen Call mit einem Strike von 100 USD gekauft und dafür eine Prämie von 5 USD gezahlt. Dann gilt folgender Zusammenhang für die Moneyness:
Kurs des Underlyings < 100 USD = 100 USD > 100 USD | Moneyness out of the money OTM at the money ATM in the money ITM |
Bei einer OTM Option (Kurs Underlying < 100 USD) machst Du also Verlust, und zwar in Höhe der gezahlten Optionsprämie von 5 USD.
Steigt der Kurs auf beispielsweise 103 USD, ist die Option "in the money", Du machst jedoch immer noch Verlust. Der Grund hierfür ist die gezahlte Optionsprämie. Du kannst nun Aktien an der Börse zu 103 USD verkaufen, welche Du über die Option zu 100 USD kaufen kannst. Du machst also pro Aktie einen Gewinn von 3 USD. Für dieses Recht hast Du jedoch eine Optionsprämie von 5 USD gezahlt, so dass Du insgesamt noch einen Verlust von 2 USD je Aktie machst.
Erst, wenn der Kurs der Aktie über 105 USD (Strike + gezahlte Prämie) steigt, machst Du einen Gewinn.
Anders sieht es jedoch aus, wenn Du die Short Position im Handel einnimmst, Du also einen Call verkaufst. Der Short Call ist ebenfalls "in the money", wenn der Kurs des Underlyings oberhalb des Strike notiert.
Angenommen, Du hast einen Call mit einem Strike von 100 USD verkauft und dafür eine Prämie von 5 USD erhalten. Dann gilt folgender Zusammenhang für die Moneyness:
Kurs des Underlyings < 100 USD = 100 USD > 100 USD | Moneyness out of the money at the money in the money |
Du siehst, die Moneyness ist bei Long und Short Positionen identisch. Anders sieht es jedoch hinsichtlich des Gewinns aus.
Liegt die Option OTM (Kurs Underlying < 100 USD), machst Du einen Gewinn, und zwar in Höhe der vereinnahmten Prämie von 5 USD.
Steigt der Kurs des Underlyings beispielsweise auf 103 USD, liegt die Option "in the money". Du musst also nun, wenn der Inhaber der Option dies wünscht, den Basiswert zum Kurs von 100 USD liefern, obwohl er an der Börse bereits bei 103 USD gehandelt wird. Du machst also einen Verlust von 3 USD pro Aktie. Jedoch hast Du für die Übernahme der Verpflichtung 5 USD Prämie kassiert, so dass Du netto immer noch 2 USD Gewinn je Aktie machst.
Erst, wenn der Kurs des Underlyings über 105 USD (Strike + Prämie) steigt, machst Du einen Verlust.
Eine Put Option befindet sich "in the money", wenn der Kurs des Underlyings unterhalb des jeweiligen Strikepreises notiert. Je weiter der Kurs unterhalb des Strike notiert, desto tiefer liegt die Option im Geld.
Außerdem ist es wichtig zu verstehen, dass Du nicht automatisch einen Gewinn machst, wenn Deine Option "in the money" liegt. Hierzu ist Deine Positionierung (Long/Short) und der Abstand des aktuellen Kurses vom Strike entscheidend.
Das folgende Payoff Diagramm zeigt Dir die Wertentwicklung eines Long Put im Verhältnis zur Entwicklung des Kursverlaufs des Underlyings. Der Long Put ist "in the money", wenn der Kurs des Underlyings unter den Strikepreis fällt.
Angenommen, Du hast einen Put mit einem Strike von 100 USD gekauft und dafür eine Prämie von 5 USD gezahlt. Dann gilt folgender Zusammenhang für die Moneyness:
Kurs des Underlyings < 100 USD = 100 USD > 100 USD | Moneyness in the money ITM at the money ATM out of the money OTM |
Notiert der Kurs der Aktie über 100 USD, liegt die Option "out of the money" und Du machst einen Verlust in Höhe der gezahlten Prämie.
Fällt der Kurs des Underlyings auf beispielsweise 98 USD, liegt die Option "in the money" und die Ausübung ist für Dich sinnvoll: Du kannst nun an der Börse Aktien zu 98 USD kaufen und über die Option zu 100 USD verkaufen. Du machst also einen Gewinn von 2 USD je Aktie. Für dieses Recht hast Du jedoch eine Prämie von 5 USD je Aktie gezahlt, so dass Du netto immer noch einen Verlust von 3 USD pro Aktie verbuchen musst.
Erst, wenn der Kurs unter 95 USD (Strike - gezahlte Prämie) fällt, machst Du einen Gewinn.
Anders sieht es jedoch aus, wenn Du die Short Position im Handel einnimmst, Du also einen Put verkaufst. Der Short Put ist ebenfalls "in the money", wenn der Kurs des Underlyings unterhalb des Strike notiert.
Angenommen, Du hast einen Put mit einem Strike von 100 USD verkauft und dafür eine Prämie von 5 USD erhalten. Dann gilt folgender Zusammenhang für die Moneyness:
Kurs des Underlyings < 100 USD = 100 USD > 100 USD | Moneyness in the money ITM at the money ATM out of the money OTM |
Notiert der Kurs des Underlyings über 100 USD, liegt die Option "out of the money" und Du erzielst einen Gewinn in Höhe von 5 USD je Aktie.
Fällt der Kurs der Aktie auf beispielsweise 98 USD, wird der Inhaber die Option ausüben und Du musst den Basiswert zum Strike von 100 USD abnehmen, obwohl er an der Börse nur noch mit 98 USD gehandelt wird. Du machst also einen Verlust von 2 USD je Aktie. Für die Übernahme der Verpflichtung zur Abnahme hast Du jedoch eine Prämie in Höhe von 5 USD kassiert, so dass Deine Position netto immer noch 3 USD Gewinn je Aktie macht.
Erst, wenn der Kurs unter 95 USD (Strike - erhaltene Prämie) fällt, machst Du einen Verlust.
Die Moneyness: Ein Bericht zur Lage der Option
Out of the money Optionen: Eine Einführung und Beispiele
At the money Optionen: Eine Einführung & Beispiele
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